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Wednesday, 2 November 2016

Inspiring Compassion Instead of Disappointment | Mitgefühl Statt Enttäuschung Erwecken

"Don't burden others with your expectations. Understanding their limitations can inspire compassion instead of disappointment, ensuring beneficial and workable relationships. Remember that you have only a short time together. Be grateful for each day you share."

"Belaste andere nicht mit deinen Erwartungen. Verständnis für ihre Einschränkungen zu haben, kann Mitgefühl anstelle von Enttäuschung erwecken und eine förderliche und ausbaufähige Beziehung gewährleisten. Denke daran, dass euch nur wenig Zeit zusammen gegeben ist. Sei dankbar für jeden Tag, den ihr miteinander teilt."

~ Chagdud Tulku Rinpoche

(Source|Quelle: Buddhism, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Sunday, 30 October 2016

Developing a Warm Heart | Warmherzigkeit Entwickeln

(Photo|Foto: Jeremy Russel, OHHDL)
"By developing a warm heart, we can also transform others. As we become nicer human beings, our neighbors, friends, parents, spouses, and children experience less anger. They will become more warm-hearted, compassionate, and harmonious. You will see the world around you change little by little. Even a small act of compassion grants meaning and purpose to our lives."

"Indem wir Warmherzigkeit entwickeln, können wir auch andere verändern. Dadurch, dass wir nettere Menschen werden, erfahren unsere Nachbarn, Freunde, Eltern, Ehepartner und Kinder weniger wut. Sie werden warmherziger, mitfühlender und harmonischer werden. Du wirst sehen, wie sich deine Umwelt nach und nach verändert. Selbst ein kleiner Akt von Mitgefühl verleiht unserem Leben einen Sinn und Zweck."

~ The 14th Dalai Lama | Der 14. Dalai Lama

(Source|Quelle: Buddhism, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Understanding the Suffering of Others | Das Leiden Anderer Verstehen

"Someone who is angry is someone who doesn't know how to handle their suffering. They are the first victim of their suffering, and you are actually the second victim. Once we can see this, compassion is born in our heart and anger evaporates. We don't want to punish them any more, but instead we want to say something or do something to help them suffer less."

"Eine Person die wütend ist, ist eine Person, die nicht weiß, wie sie mit ihrem Leid umgehen soll. Sie ist das erste Opfer ihres Leidens, und du bist tatsächlich das zweite Opfer.Sobald es uns gelingt dies zu erkennen, entsteht Mitgefühl in unserem Herzen und die Wut löst sich auf. Wir möchten die Person nicht mehr bestrafen sondern wollen stattdessen etwas sagen oder tun, das ihr dabei hilft weniger zu leiden."

~ Thich Nhat Hanh

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Saturday, 29 October 2016

Being Peace, Compassion, and Joy Right Now | Friede, Mitgefühl und Freude im Augenblick Sein

"We have to be in the present time, because only the present is real, only in the present can we be alive. We do not practice for the sake of the future, to be reborn in a paradise, but to be peace, to be compassion, to be joy right now."

"Wir müssen uns in der Gegenwart aufhalten, da nur die Gegenwart wirklich ist; nur in der Gegenwart können wir lebendig sein. Wir praktizieren nicht um der Zukunft willen, um in einem Paradies wiedergeboren zu werden, sondern um im Augenblick Friede zu sein, Mitgefühl zu sein, Freude zu sein."

~ Thich Nhat Hanh
    From|Aus: "Being Peace"

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Wednesday, 26 October 2016

Everything is Sacred in Mindfulness | Alles ist Heilig in Achtsamkeit

"Feelings, whether of compassion or irritation, should be welcomed, recognized, and treated on an absolutely equal basis; because both are ourselves. The tangerine I am eating is me. The mustard greens I am planting are me. I plant with all my heart and mind. I clean this teapot with the kind of attention I would have were I giving the baby Buddha or Jesus a bath. Nothing should be treated more carefully than anything else. In mindfulness, compassion, irritation, mustard green plant, and teapot are all sacred."

"Gefühle, ob Mitgefühl oder Verärgerung, sollten begrüßt, anerkannt und vollkommen gleichberechtigt verarbeitet werden; denn beide sind wir selbst. Die Mandarine, die ich esse, bin ich selbst. Der Indische Senf, den ich pflanze, bin ich selbst. Ich pflanze mit all meinem Herzen und Geist. Ich reinige diese Teekanne mit derselben Art von Aufmerksamkeit, die ich aufbringen würde, wenn ich den neugeborenen Buddha oder Jesus baden würde. Nichts sollte mit größerer Vorsicht behandelt werden, als irgendetwas anderes. In Achtsamkeit sind Mitgefühl, Verärgerung, indische Senfpflanze und Teekanne alle heilig."

~ Thich Nhat Hanh

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Tuesday, 25 October 2016

Watch the Thought with Care | Beobachte das Denken mit Achtsamkeit

"The thought manifests as the word;
The word manifests as the deed;
The deed develops into habit;
And habit hardens into character.
So watch the thought and its ways with care,
And let it spring from love
Born out of concern for all beings.
As the shadow follows the body,
As we think, so we become."


"Der Gedanke offenbart sich als das Wort;
Das Wort offenbart sich als die Tat;
Die Tat entwickelt sich zu Gewohnheit;
Und die Gewohnheit verfestigt sich als Wesensmerkmal.
Also beobachte das Denken und seine Bahnen mit Achtsamkeit
Und lasse es aus der Liebe entspringen,
Die aus dem Mitgefühl* für alle Lebewesen geboren wird.
So wie der Schatten dem Körper folgt,
So werden wir zum dem, was wir denken."

~ Buddha

(Source|Quelle: @Loving Sangha, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)


* Anm.d.Ü.: Ich bevorzuge für das englische "concern for" das Wort "Mitgefühl" (engl. compassion) statt der wörtlichen Übersetzung "Sorge um", da letzteres auch eine negative Konnotation besitzen kann, die hier nicht gewünscht ist.

Saturday, 13 February 2016

When You Produce a Thought | Wenn Du einen Gedanken Hervorbringst

"When you produce a thought that is full of understanding, forgiveness, and compassion, that thought will immediately have a healing effect on both your physical and mental health and on those around you. If you think a thought that is full of judgment and anger, that thought will immediately poison your body and mind and the people around you."

"Wenn du einen Gedanken hervorbringst, der von Verständnis, Vergebung und Mitgefühl erfüllt ist, wird dieser Gedanke unmittelbar eine heilende Wirkung sowohl auf deine physische als auch psychische Gesundheit und die Menschen, die dich umgeben, haben. Wenn du einen Gedanken denkst, der von Wertung und Wut erfüllt ist, wird dieser Gedanke unmittelbar deinen Körper und Geist sowie die Menschen, die dich umgeben, vergiften. "

~ Thich Nhat Hanh
    From|Aus: "The Art of Communicating"

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Friday, 12 February 2016

Cause of a Peaceful World | Ursache einer Friedlichen Welt

"Great compassion makes a peaceful heart.
A peaceful heart makes a peaceful person.
A peaceful person makes a peaceful family.
A peaceful family makes a peaceful community.
A peaceful community makes a peaceful nation.
A peaceful nation makes a peaceful world."


"Großes Mitgefühl führt zu einem friedlichen Herzen.
Ein friedliches Herz führt zu einer friedlichen Person.
Eine friedliche Person führt zu einer friedlichen Familie.
Eine friedliche Familie führt zu einer friedlichen Gemeinde.
Eine friedliche Gemeinde führt zu einem friedlichen Land.
Ein friedliches Land führt zu einer friedlichen Welt."

~ Samdech Preah Maha Ghosananda
    Quoted in|Zitiert in: "The Ordination of a Tree: The Thai Buddhist Environmental Movement"


(Source|Quelle: Gems of Wisdom - Theravada Tradition, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

A Practice of Awakening | Eine Übung des Erwachens

"Where I live in Plum Village, every time you meet someone on your way somewhere, you join your palms and bow to him or to her with respect, because you know that there is a Buddha inside that person. Even if that person isn't looking or acting like a Buddha, the capacity for love and compassion is in him or her. If you know how to bow with respect and freshness, you can help the Buddha in him or her to come out. To join your palms and bow like this isn't mere ritual. It's a practice of awakening."

"Jedesmal, wenn man irgendwo im Plum Village, wo ich wohne, jemanden unterwegs trifft, legt man seine Handflächen aneinander und verneigt sich respektvoll vor ihm oder ihr, denn man weiß, dass sich in dieser Person ein Buddha befindet. Selbst wenn diese Person nicht wie ein Buddha aussieht oder so handelt, befindet sich in ihm das Vermögen zu Liebe und Mitgefühl. Wenn man es versteht, sich voller Respekt und Frische zu verneigen, kann man dem Buddha in ihm oder ihr helfen, zum Vorschein zu kommen. Seine Handflächen aneinander zu legen und sich auf diese Art und Weise zu verneigen ist nicht ein bloßes Ritual. Es ist eine Übung des Erwachens."

~ Thich Nhat Hanh

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Thursday, 11 February 2016

True Compassion | Wahres Mitgefühl

"True compassion is not just an emotional response but a firm commitment founded on reason."

"Wahres Mitgefühl ist nicht nur eine emotionale Reaktion, sondern eine auf Vernunft basierte, feste Verpflichtung."


~ The 14th Dalai Lama | Der 14. Dalai Lama
    From|Aus: "The Compassionate Life"

(Source|Quelle: Just Dharma Quotes, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Wednesday, 10 February 2016

The Only Way Out of Violence | Der Einzige Ausweg aus Gewalt

"Hatred cannot be stopped by hatred. Violence should not be responded to with violence. The only way out of violence and conflict is for us to embrace the practice of peace, to think and act with compassion, love, and understanding."

"Hass kann nicht durch Hass unterbunden werden. Gewalt sollte nicht mit Gewalt erwidert werden. Der einzige Ausweg aus Gewalt und Konflikten ist, dass wir die Ausübung von Frieden annehmen und mit Mitgefühl, Liebe und Verständnis denken und handeln."

~ Thich Nhat Hanh

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Saturday, 30 January 2016

Renewing Humanity | Die Menschheit Erneuern

"Teach this tripple truth to all: A generous heart, kind speech, and a life of service and compassion are the things which renew humanity."

"Lehrt alle diese dreifache Wahrheit: Ein großzügiges Herz, freundliche Rede und ein Leben, das von Dienstbereitschaft und Mitgefühl erfüllt ist, sind die Dinge, die die Menschheit erneuern."

~ Buddha

(Source|Quelle: HimalayaCrafts, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Sunday, 24 January 2016

Ever More Careful in Our Behavior | Immer Sorgsamer in Unserem Verhalten

"Just because mind, in its nature, is non-arising and empty, we cannot pretend that nothing exists, that there is no good and evil, no pleasure or pain, etc. ... In fact, the more the experience of our true nature deepens, the more we realize that we should be ever more careful in our behavior, attitudes, and motivation. We will then develop even more compassion, be kinder to others and more diligent."

"Nur weil der Geist seiner Natur nach nicht-entstehend und leer ist, können wir nicht so tun, als ob nichts existiere, dass es kein gut und böse gebe, kein Vergnügen oder Schmerz, etc. ... Umso mehr die Erfahrung unserer wahren Natur sich vertieft, umso mehr erkennen wir tatsächlich, dass wir noch sorgsamer in unserem Verhalten, unseren Einstellungen und unserer Motivation sein sollten. Dann werden wir noch mehr Mitgefühl entwickeln, gütiger gegenüber anderen und gewissenhafter sein."

~ Thrangu Rinpoche
    From|Aus: "Crystal Clear: Practical Advice for Mahamudra Meditators"

(Source|Quelle: Just Dharma Quotes, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Sunday, 10 January 2016

The Habit of Living in the Past | Die Gewohnheit in der Vergangenheit zu Leben

(Photo|Foto: via Thich Nhat Hanh gems,
Facebook)
"When we recognize that we have a habit of replaying old events and reacting to new events as if they were the old ones, we can begin to notice when that habit energy comes up. We can then gently remind ourselves that we have another choice. We can look at the moment as it is, a fresh moment, and leave the past for a time when we can look at it compassionately."

"Wenn wir erkennen, dass wir der Gewohnheit erliegen alte Ereignisse erneut durchzuspielen und auf neue Ereignisse zu reagieren, als seien sie alte, können wir damit anfangen zu bemerken, wenn die Energie dieser Gewohnheit wieder aufkommt. Dann können wir uns sanft daran erinnern, dass wir eine andere Wahl haben. Wir können den Augenblick betrachten wie er ist, ein frischer Augenblick, und die Vergangenheit für einen Zeitpunkt ruhen lassen, an dem wir sie mitfühlend betrachten können."

~ Thich Nhat Hanh

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Sunday, 7 June 2015

Karma: Es Geht Nicht Darum, Was Wir Tun [Deutsch]

(Photo|Foto: Hartwig HKD, flickr.com)
Karma: dieses Wort, das hier und dort immer wieder fällt. Leute reden von "gutem" Karma gegen "schlechtes" Karma, oder "dein" Karma gegen "meines". Doch trotz der Beliebtheit dieses Begriffes, scheint jeder eine andere Vorstellung davon zu haben, was er tatsächlich bedeutet. Wenn Karma wirklich eine der wichtigsten Lehren des Buddhas ist, wie er es selbst wiederholt betont hat, dann müssen wir die genaue Definition dieses Begriffes kennen, um in seine Fußstapfen treten zu können. 

Das Problem mit dem Karma-"Anbau"

Eines der wahrscheinlich meistverbreiteten Missverständnisse von buddhistischem Karma ist die Vorstellung, dass alles was uns widerfährt unser Karma ist. Wenn wir im Lotto gewinnen oder einen attraktiven Partner haben, ist das der Fall, weil wir in der Vergangenheit gute Taten vollbracht haben – wir haben "gutes" Karma. Wenn wir von einem Lastwagen angefahren werden oder unser Partner uns betrügt, ist das der Fall, weil wir uns schlecht verhalten haben und "schlechtes" Karma haben. Und natürlich entscheidet das, was wir jetzt tun über unsere zukünftigen Erfolge. Lasst uns das einfach als die landwirtschaftliche Sicht vom Karma-"Anbau" bezeichnen: wir ernten, was wir säen. 

Was ist also an dieser Vorstellung falsch? Nun, ob wir Buddhisten sind oder nicht, führt sie zu einer Vielzahl intellektueller Problemen.

Das erste Problem ist, dass die Vorstellung vom "Ernten, was man sät" einfach zu einem großen Teil dem widerspricht, was wir erleben. Wir handeln gütig, vielleicht werfen wir einige Münzen in den Becher eines Obdachlosen, und werden im nächsten Moment von ihm als geiziger Yuppie beschimpft. Oder unser chronisch leistungsschwacher Kollege, der die meiste Zeit auf Facebook verbringt und Büromaterial einsteckt, wird befördert.

Anders ausgedrückt scheinen die Bösen sehr häufig Erfolg zu haben, während die Guten eine ordentliche Portion Mist abbekommen.

Wie kann dieser offenkundige Widerspruch aufgelöst werden? Befürworter des Karma-"Anbaus" bringen oft den Faktor Zeit als Lösungsansatz an. Sie behaupten, dass, ebenso wie die Saat Zeit braucht, um aufzugehen, die Früchte unserer Handlungen Zeit brauchen, um heranzureifen. Das hilft natürlich. Aber einige Dinge im Leben sind dennoch schwer zu erklären.

Warum zum Beispiel sterben unschuldige Kinder? Sie hatten kaum genügend Zeit, um zu lernen, Essen richtig zu verdauen, ganz zu schweigen davon, schlechte Taten zu begehen (Natürlich müssen wir Stewie aus "Family Guy" hier außer Acht lassen, ebenso wie die Vorstellung des Kindes, wie sie von der berühmten Psychoanalytikerin Melanie Klein aufgestellt wurde, die das Kind als einen bösartigen und gierigen Sukkubus betrachtet, das entschlossen ist, die Mutter ihrer gesamten Lebensenergie zu berauben.).

Ich bin mir sicher, dass ihr bereits auf die Antwort gekommen seid: wir müssen es hier mit mehr als nur einer Lebenszeit zu tun haben. In der Tat wird behauptet, dass wir eine unendliche Anzahl in die Vergangenheit zurückreichender Leben haben. Anhand dieser Erklärung fügen sich all die Belohnungen und Grausamkeiten des Lebens in ein Bild zusammen, wie bei einer geschickten Tetris-Partie. Wir haben die Ursache für den Tot von Kleinkindern, dafür, dass wir alleine enden, obwohl wir unserem Partner vollkommene Liebe und Treue entgegengebracht haben; es ist einfach unsere karmische, wohlverdiente Strafe für das Fremdgehen in einem früheren Leben.

Selbstverständlich sind wir immer noch unglücklich, weil unser Partner zum Beispiel jetzt mit einer Prinzessin aus Bhutan ausgeht. Aberwenigstens können wir jetzt mit einem Gefühl von Leichtigkeit trauern, da wir wissen, dass es eine Gewisse Ordnung der Ereignisse im Universum gibt, und dass diese persönlichen, schmerzhaften Ereignisse lediglich die Früchte von altem, schlechtem Karma sind. Wir können uns auch entspannt zurücklehnen, weil wir in der Zukunft ebenfalls die Belohnungen für unsere Redlichkeit ernten werden – es könnte halt nur etwas dauern.

Wenn wir an diesem Punkt aufhören, dann ist alles gut.

Wenn wir jedoch etwas weiter über diesen logischen Schlussstrich hinaus schauen, dann treffen wir auf das, was wir den "administrativen Albtraum" nennen. Wie kann man bloß den Überblick über all diese guten und schlechten Taten behalten? Und das nicht nur in einer Lebenszeit, sondern quer durch unendliche Lebenszeiten hindurch? Welches vorstellbare, kosmische Register könnte über all diese Transaktionen Buch führen? Es erscheint eine administrative Unmöglichkeit zu sein, die enorme Menge an Informationen zu koordinieren und Ereignisse zu organisieren, durch die sich alles richtig entfalten kann und den richtigen Menschen zur richtigen Zeit und auf die richtige Art und Weise Gerechtigkeit zuteil wird. Die organisatorischen Einzelheiten sind so komplex, dass es Menschen veranlasst zu sagen, Karma wäre eine unendlich subtile, unbeschreibliche kosmische Ordnung, die selbst den gebildetsten Geistern verborgen bleibt.

Ein noch größeres Problem ist die Tatsache, dass mit unendlichen Lebenszeiten, jeder einzelne genug Karma hätte, so dass ihnen fast alles passieren könnte. Oder anders gesagt: für jeden ist einfach alles drin.

Die Ironie dieser Vorstellung von Karma ist, dass sie letztendlich ihren ursprünglichen Zweck, die einzigartige, persönliche Geschichte eines Individuums zu erklären, untergräbt. 

Selbst wenn wir es irgendwie schaffen, diese logischen Probleme abzutun, bleibt eines übrig, das sich am Kern des Buddhismus selbst stößt. Diese Vorstellung von Karma setzt ein beständiges Selbst voraus, das für diese Ereignisse verantwortlich ist, während Buddhas zentrale Botschaft den radikalen Gedanken darstellt, dass es kein Selbst (anatta) gibt. Die Vorstellung des Karma-"Anbaus" beruht darauf, dass es eine Art dauerhaftes "Ich" (nenne es Selbst, Seele, Geistesstrom, oder was auch immer), das dafür verantwortlich ist, was "ich" in der Vergangenheit getan habe und ein "Ich", dass in der Zukunft belohnt oder verdammt wird. 

Diese Vorstellung von Karma trägt zu einem selbstverliebten, Ego-verstärkenden Handeln bei. Anders ausgedrückt, unterstützt es eben jene Selbst-Illusion, die der Buddha als Ursprung unseres Leidens betrachtete. 

Karma als Absicht 

Was hat der Buddha nun wirklich mit Karma gemeint? Die Antwort ist einfach: Absicht (cetana). 

Er sagte: "Absicht, sage ich euch, ist Karma. Durch Absicht erzeugt man Karma mittels Körper, Rede und Geist." Indem er Karma auf diese Weise definierte, brach Buddha radikal mit allen vorausgehenden Denkweisen von Karma.

In der traditionellen brahmanischen Kultur Indiens bezog sich Karma im Allgemeinen auf Handlung. Vollbringe gute Taten und das Universum wird dich wiederum belohnen. Aber indem er Karma als die Absichten hinter den Handlungen einer Person neu definierte, wies der Buddha auf eine tieferliegende Wahrheit hin: die Formen der Absichten, die wir gewohnheitsmäßig hegen – ob sie großzügig und liebend oder selbstsüchtig und aversiv sind –, bestimmen über das Wesen des geistigen Raumes den wir bewohnen. Wir können nicht die vollkommene Kontrolle darüber haben, ob unser Hund davonläuft, oder unser Partner uns betrügt, aber wir haben ein Mitspracherecht bei der Art der Person, die diesen Ereignissen begegnet.

Karma als Absicht war die Kernaussage, die der Buddha immer wieder hervorhob. Je mehr sich irgendeine Handlung des Körpers, der Rede oder des Geistes auf vergifteten Absichten wie Gier oder Hass begründet, desto vergifteter werden wir selbst und desto mehr leiden wir, ungeachtet dessen, was äußerlich mit uns passiert. Das Gegenteil trifft ebenso zu: Absichten, die von Mitgefühl und Weisheit erfüllt sind, formen uns zu Wesen mit größerer Geduld, die weniger anfällig für Leiden sind, ungeachtet dessen, was äußerlich mit uns passiert.

Kurz und bündig: Bei buddhistischem Karma geht es nicht darum, was einem zustößt, sondern wem es zustößt. 

Ja, die Bösen Können Erfolg Haben 

Der Fokus, den Buddha auf die Absicht, statt auf Handlungen und äußerliche Umstände legte, erlaubt es uns, völlig einzuräumen, dass die Bösen Erfolg haben können und dass selbstsüchtiges Verhalten einer Person großes Vermögen und Macht einbringen kann. Der geistige Zustand seiner solchen von Luxus umgebenen Person ist jedoch eine ganz andere Sache. Das bedeutet auch, dass Handeln aus mitfühlender Absicht heraus, uns nicht auf magische Weise vor den Stolperfallen und dem Pfeilhagel der Unglücksfälle des Lebens schützen kann. 

Doch Handeln aus förderlichen Absichten heraus, eröffnet die Möglichkeit, zu einer Person zu werden, die diesen Herausforderungen mit weniger Verdrießlichkeit und größerer Leichtigkeit begegnet. Es finden sich Exemplare unter unseren großen spirituellen Koryphäen, die diese Möglichkeit verinnerlicht haben, wie zum Beispiel der Dalai Lama und Thich Nhat Hanh. Die Früchte ihres Karma waren nicht die Gräueltaten, die ihnen widerfuhren, sondern die Gelassenheit und das aktive Mitgefühl, das sie angesichts solcher extremer Unterdrückung und Gewalt zeigen. 

Ebenso ist krank zu werden nicht das Ergebnis des schlechten Karmas einer Person. Menschen werden alt, erfahren Leiden durch Krankheiten und sterben schließlich. Der Buddha hat nie gesagt, dass man die richtigen karmischen Samen säen könne, um eines dieser Dinge zu umgehen. Sie sind einfach nicht optional.

Doch ob wir oder ob wir nicht leiden, wenn wir mit ihnen konfrontiert werden, liegt ausschließlich in unserer Hand. 

Nicht Alles ist Dein Karma 

In gewisser Hinsicht trifft es zu, dass Karma bedeutet, dass wir ernten, was wir säen. Der einzige Unterschied ist, dass wir eher in den Furchen des Geistes säen und weniger in den Feldern der physischen Welt.

Das soll nicht heißen, dass unsere Handlungen keine Konsequenzen haben. Wenn wir Menschen anlächeln, ist es sehr wahrscheinlich, dass man uns zurücklächeln wird. Wenn wir Menschen schlagen, ist es sicher, dass wir auch geschlagen werden. Dennoch ist das endgültige Ergebnis unseres Verhaltens einigermaßen unvorhersehbar. Es kann sein, dass wir einen Fremden anlächeln und im Gegenzug von ihm geschlagen werden.

Diese Unvorhersehbarkeit entsteht, weil andere Ebenen von Kausalität [bzw. Ursächlichkeit] im Universum am Werke sind.

Nicht alles ist unser Karma. 

Der Buddha hat uns sogar über diese anderen Ebenen von Ursächlichkeit recht deutlich unterrichtet, in dem was uns als die fünf Niyamas bekannt ist. Es lohnt sich, sie kurz unter die Lupe zu nehmen. Hier geben wir ihnen einen modernen Anstrich. 

Die erste Ebene von Ursächlichkeit wird Utu Niyama genannt oder die Ebene der Physik und Chemie.

Die zweite Ebene ist bekannt als Bija Niyama oder biologische Ursächlichkeit. Diese neue Ebene ist erforderlich, weil lebendige Organismen komplexer sind, als nur ihre physikalischen und chemischen Bestandteile.

Indem wir die Leiter der auftauchenden Komplexität weiter hoch klettern, sehen wir, dass einige lebendige Organismen ein Nervensystem und einen Geist haben, der nicht vollkommen verstanden werden kann, wenn man nur die beiden vorausgehenden Ebenen von Utu und Bija Niyama betrachtet. Daher sprach der Buddha über Citta Niyama oder psychologische Ursächlichkeit.

Einige Geister haben eine engere Beziehung zu den vorausgehenden Ebenen. Nehmen wir zum Beispiel eine Eidechse: sie verhält sich ziemlich vorhersehbar, aufgrund der festen Verknüpfungen zwischen chemischen Signalen und genetischen Codes. Wir werden nie einer Eidechse beibringen können, eine Zeitung zu apportieren. Andere Geister, wie zum Beispiel die von Hunden und Pferden, besitzen eine größere Flexibilität. Dennoch benötigt der Hund für das Erlernen des Apportierens einer Zeitung einen äußerlichen Impuls – genauer gesagt, unsere beharrlichen Bemühungen. Das Verhalten stammt nicht ausschließlich aus dem Geist des Hundes selbst. Und tatsächlich gibt es möglicherweise nur ein Tier auf diesem Planeten, das über einen "selbst-formenden" Geist verfügt: der Mensch. Für uns müssen wir eine weitere Ebene der Ursächlichkeit festlegen: karmische oder absichtliche Ursächlichkeit, bekannt als das Kamma Niyama.

Kamma Niyama eröffnet einen Raum für Reflexivität, Selbstorganisation und sich ändernde, tief verwurzelte Gewohnheiten des Körpers, der Rede und des Geistes. Die Kostbarkeit des menschlichen Lebens liegt in diesem Potential. Anders ausgedrückt ist karmische Ursächlichkeit eine vollkommen neue Ebene der Ursächlichkeit im Universum, die uns die Möglichkeit schenkt zur höchsten Ebene, Dhamma Niyama oder Äußerste Realität genannt, zu erwachen.

Dhamma Niyama beschreibt die uneingeschränkte, unteilbare Realität, das Universum in seiner Gesamtheit. Alle Teilbetrachtungen dieser Sphären sind Erzeugnisse eines Geistes, der sich bemüht, das Höchste zu erfassen. Wir erstellen Begriffsmodelle, um diese Ebene zu verstehen, und sicherlich sind einige Modelle besser als andere. Wäre dies nicht der Fall, hätte der Buddha sich nicht die Mühe gegeben zu lehren. Aber auf dieser Ebene sind alle Modelle gleichermaßen inhaltslos.


Indem wir sagen, das alles unser Karma sei, reißen wir dieses enorme Spektrum von Ursächlichkeit an uns und beziehen es auf einen einzelnen, ichbezogenen Geist.

Wenn wir die Komplexität mit der wir es zu tun haben erkennen, betrachten wir Ereignisse nicht länger als das Ergebnis von Karma, sondern vielmehr als das Produkt bestimmter physikalischer Ursachen und Gegebenheiten. Wir fallen auch nicht mehr magischem Denken und Glauben zum Opfer, so zum Beispiel wenn wir glauben, dass wir Geld erhalten und mit Freundlichkeit überschüttet werden, wenn wir selber Geld geben und freundlich sind.

Anstelle dessen erkennen wir, dass wenn wir Hass durch Mitgefühl oder Habgier durch Großzügigkeit ersetzen, ebendiese Absichten die Art des Wesens formen, das wir werden, ob nun reich oder arm.

Das ist Karma.

~ Culadasa and Matthew Immergut 
    Redakteur: Emily Bartran 

[To read this article in English, please go to: | Um diesen Artikel auf Englisch zu lesen, besuchen Sie bitte: "Karma: It's Not About What We Do"] 


(Source|Quelle: Elephant Journal
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Saturday, 6 June 2015

Unmistaken Signs of Accomplishment | Untrügliche Zeichen für Errungenschaften

"There are signs of accomplishment, such as having good health and long life or becoming famous and influential, but these belong to the superficial type of accomplishment. The true, unmistaken signs of accomplishment as established by the masters of the lineage, are to possess compassion, devotion and an acute sense of impermanence."

"Es gibt Zeichen für Errungenschaften, wie eine gute Gesundheit und ein langes Leben oder berühmt und einflussreich zu werden, doch gehören diese zu den oberflächlichen Arten von Errungenschaften. Die wahren, untrüglichen Zeichen für Errungenschaften, wie sie von den Meistern der Linie eröffnet wurden, sind das Verfügen über Mitgefühl, Hingabe und ein intensives Empfinden von Unbeständigkeit."

Tulku Urgyen Rinpoche*
     From|Aus: "Rainbow Painting: A Collection of Miscellaneous Aspects 

     of Development and Completion"


(Source|Quelle: Just Dharma Quotes, Facebook
Transl.|Übers.: Erik Pema Kunsang [English], Nicolas von Kospoth [Deutsch])

* Tulku Urgyen Rinpoche (1920 - 1996) was a Tibetan Buddhist Lama of the Kagyü- and Nyingma lineage who lived in the hermitage of Nagi Gompa in Nepal. | Tulku Urgyen Rinpoche (1920 - 1996) war ein tibetisch-buddhistischer Lama der Kagyü- und Nyingma-Linie, der in der Einsiedelei von Nagi Gompa in Nepal lebte.

Thursday, 4 June 2015

What is Idiot Compassion? | Was ist Blödsinniges Mitgefühl?

"What is idiot compassion? It is when, without thinking, our heart pours out and we become obsessed, so overwhelmed by the object of our compassion that we lose our sense of focus. We become completely overwhelmed. So, even when we have compassion, we also have to be present, be aware."

"Was ist blödsinniges Mitgefühl? Es ist, wenn unser Herz gedankenlos überfließt und wir besessen und derart überwältigt vom Gegenstand unseres Mitgefühl sind, dass wir den Sinn für unser Augenmerk verlieren. Wir werden vollkommen überwältigt. Daher müssen wir, selbst wenn wir Mitgefühl empfinden, ebenfalls gegenwärtig und [unserer selbst] bewusst sein."

~ Pema Chödrön

(Source|Quelle: Buddhism, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

Saturday, 30 May 2015

This Daring Heart | Jenes Wagemutige Herz

"Compassion or altruism is not about being perfect or just doing good; It’s about this daring heart that cherishes others and life itself."

"Bei Mitgefühl oder Nächstenliebe geht es nicht darum, perfekt zu sein oder nur Gutes zu tun; es geht um jenes wagemutige Herz, das andere und das Leben an sich wertschätzt."

~ The 7th Dzogchen Ponlop Rinpoche | Der 7. Dzogchen Ponlop Rinpoche*
    From|Aus: "Rebel Buddha: On the Road to Freedom" 

(Source|Quelle: Just Dharma Quotes, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

* The 7th Dzogchen Ponlop (Karma Sungrap Ngedon Tenpa Gyaltsen, b. 1965) is an abbot of Dzogchen Monastery, president of Nalandabodhi, the founder of the Nitartha Institute, and a leading Tibetan Buddhist scholar. | Der 7. Dzogchen Ponlop (Karma Sungrap Ngedon Tenpa Gyaltsen, geb. 1965) ist ein Mönch des Dzogchen Klosters, Präsident von Nalandabodhi, Gründer des Nitartha-Instituts und ein führender Gelehrter des tibetanischen Buddhismus.

Friday, 29 May 2015

The Path of Nonviolence | Der Pfad der Gewaltlosigkeit

(Photo|Foto: via Just Dharma Quotes)
"To obtain real peace and happiness in this world one has simply to follow the path of ahimsa - nonviolence - which naturally is common to all the religions of the world. If we do not like to experience any pain or suffering of any kind, how can we expect any other creature - whether big or small - to feel otherwise? There is no better prayer or worship we can offer to Lord Buddha than being thoughtful, kind, compassionate and abstaining from taking the life of any fellow human being, animal, bird, fish or insect."

"Um wahren Freiden und Glück in dieser Welt zu erlangen, muss man lediglich dem Pfad von Ahimsa - Gewaltlosigkeit - folgen, der natürlich allen Religionen der Welt gemein ist. Wenn wir es nicht mögen, Schmerz oder Leiden irgendeiner Art zu erfahren, wie können wir von anderen Wesen - ob groß oder klein - erwarten, anders zu empfinden? Es gibt kein besseres Gebet oder keine bessere Verehrung, die wir Buddha, dem Herrn, entgegenbringen können, als rücksichtsvoll, gütig und mitfühlend zu sein und darauf zu verzichten, das Leben von Mitmenschen, Tieren, Vögeln, Fischen oder Insekten zu nehmen."

~ Chatral Sangye Dorje Rinpoche*
    From|Aus: "Compassionate Action"

(Source|Quelle: Just Dharma Quotes, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)

* Chatral Sangye Dorje Rinpoche (b. 1913) is a Dzogchen master and a reclusive yogi known for his great realization and strict discipline. | Chatral Sangye Dorje Rinpoche (geb. 1913) ein Dzogchen-Meister und ein zurückgezogen lebender Yogi und für seine große Erkenntnis und strenge Disziplin bekannt.

Friday, 6 March 2015

Our Mind of Compassion | Unser Geist des Mitgefühls

"When we come into contact with the other person, our thoughts and actions should express our mind of compassion, even if that person says and does things that are not easy to accept. We practice in this way until we see clearly that our love is not contingent upon the other person being lovable."

"Wenn wir mit der anderen Person in Kontakt kommen, sollten unsere Gedanken und Handlungen unseren Geist des Mitgefühls wiedergeben, selbst wenn diese Person Dinge sagt und tut, die nicht leicht zu akzeptieren sind. Wir praktizieren auf diese Art und Weise, bis wir deutlich erkennen, dass unsere Liebe nicht davon abhängig ist, ob die andere Person liebenswert ist."

~ Thich Nhat Hanh

(Source|Quelle: Thich Nhat Hanh gems, Facebook
Transl.|Übers.: Nicolas von Kospoth)