
But Buddha's disciples became angry,
and they reacted. His closest disciple, Ananda, said, "This is too
much. We cannot tolerate it. He has to be punished for it, otherwise
everybody will start doing things like this!"
Buddha said, "You keep silent. He has
not offended me, but you are offending me. He is
new, a stranger. He must have heard from people something about me,
that this man is an atheist, a dangerous man who is throwing people
off their track, a revolutionary, a corrupter. And he may have formed
some idea, a notion of me. He has not spit on me, he
has spit on his notion. He has spit on his idea of me because he does
not know me at all, so how can he spit on me?"
"If you think on it deeply," Buddha
said, "he has spit on his own mind. I am not part of it, and I can
see that this poor man must have something else to say because this
is a way of saying something. Spitting is a way of saying something.
There are moments when you feel that language is impotent: in deep
love, in intense anger, in hate, in prayer. There are intense moments
when language is impotent. Then you have to do something. When you
are angry, intensely angry, you hit the person, you spit on him, you
are saying something. I can understand him. He must have something
more to say, that's why I'm asking, “What next?"
The man was even more puzzled! And
Buddha said to his disciples, "I am more offended by you because
you know me, and you have lived for years with me, and still you
react."
Puzzled, confused, the man returned
home. He could not sleep the whole night. When you see a Buddha, it
is difficult, impossible to sleep anymore the way you used to sleep
before. Again and again he was haunted by the experience. He could
not explain it to himself, what had happened. He was trembling all
over, sweating and soaking the sheets. He had never come across such
a man; the Buddha had shattered his whole mind and his whole pattern,
his whole past.
The next morning he went back. He threw
himself at Buddha's feet. Buddha asked him again, "What next?
This, too, is a way of saying something that cannot be said in
language. When you come and touch my feet, you are saying something
that cannot be said ordinarily, for which all words are too narrow;
it cannot be contained in them." Buddha said, "Look, Ananda, this
man is again here, he is saying something. This man is a man of deep
emotions."
The man looked at Buddha and said, "Forgive me for what I did yesterday." Buddha said, "Forgive?
But I am not the same man to whom you did it. The Ganges goes on
flowing, it is never the same Ganges again. Every man is a river. The
man you spit upon is no longer here. I look just like him, but I am
not the same, much has happened in these twenty-four hours! The river
has flowed so much. So I cannot forgive you because I have no grudge
against you.
"And you also are new. I can see you
are not the same man who came yesterday because that man was angry
and he spit, whereas you are bowing at my feet, touching my feet. How
can you be the same man? You are not the same man, so let us forget
about it. Those two people, the man who spit and the man on whom he
spit, both are no more. Come closer. Let us talk of something else."
Er
wischte sich die Spucke aus dem Gesicht und fragte den Mann: "Was nun?
Was möchtest Du als nächstes sagen?" Der Mann war etwas verwundert, da
er nicht erwartet hatte, dass wenn man jemandem ins Gesicht spuckt,
dieser fragen würde "Was nun?" Er hatte so etwas noch nie erlebt. Er
hatte schon Menschen beleidigt, die daraufhin wütend wurden und auf
seine Beleidigungen reagierten. Oder aber, wenn sie Feiglinge und
Schwächlinge waren, lächelten sie und versuchten, ihn zu bestechen. Doch
Buddha war nicht wie einer von diesen; er war weder wütend oder in
irgendeiner Form beleidigt, noch war er feige. Er sagte einfach nur ganz
nüchtern "Was nun?" Es gab keine weitere Reaktion von ihm.
Doch
Buddhas Schüler wurden wütend und reagierten ihrerseits. Sein
vertrautester Schüler, Ananda, sagte: "Das ist zu viel. Wir können das
nicht tolerieren. Er muss dafür bestraft werden, sonst wird jeder
anfangen, solche Dinge zu tun!"
Buddha
antwortete: "Bleib ruhig. Er hat mich nicht beleidigt, aber du
beleidigst mich. Er ist neu, ein Fremder. Er hat bestimmt von Leuten
etwas über mich gehört, dass dieser Mann ein Ungläubiger sei, ein
gefährlicher Mann, der Menschen von ihrem Weg abbringt, ein
Revolutionär, der andere verdirbt. Und er hat wohlmöglich eine
Vorstellung von mir, eine Ansicht über mich entwickelt. Er hat nicht
mich bespuckt, sondern er hat seine Ansicht bespuckt. Er hat seine
Vorstellung von mir bespuckt, denn er kennt mich überhaupt nicht. Wie
also kann er mich bespuckt haben?"
"Wenn
du genau darüber nachdenkst," sagte Buddha, "so hat er seinen
eigenen Geist bespuckt. Ich bin davon nicht betroffen, und ich kann
sehen, dass dieser arme Mann noch etwas anderes zu sagen haben muss,
denn dies ist eine Art und Weise, etwas zu sagen. Es gibt Momente, in
denen man spürt, dass Sprache ohnmächtig ist: in tiefer Liebe, in
starker Wut, in Hass und im Gebet. Es gibt intensive Augenblicke, in
denen Sprache ohnmächtig ist. Wenn du wütend, sehr wütend bist, wenn du
jemanden schlägst, wenn du jemanden bespuckst, dann sagst du etwas. Ich
kann ihn verstehen. Er muss noch etwas weiteres zu sagen haben. Deshalb
frage ich: 'Was nun?'"
Der
Mann war noch verwunderter! Und Buddha sagte zu seinen Schülern: "Ich
wurde vielmehr von euch beleidigt, denn ihr kennt mich, und ihr habt
schon viele Jahre mit mir verbracht, und trotzdem reagiert ihr so."
Verwundert
und durcheinander kehrte der Mann nach Hause zurück. Er konnte die
ganze Nacht nicht schlafen. Wenn man einen Buddha trifft, ist es
schwierig oder sogar unmöglich so zu schlafen wie zuvor. Wieder und
wieder wurde er von seinem Erlebnis verfolgt. Er konnte sich selber
nicht erklären, was geschehen war. Er zitterte am ganzen Körper und
schwitzte so sehr, dass er die Laken durchnässte. Er war noch nie einem
solchen Mann begegnet; der Buddha hatte seinen gesamten Geist und sein
ganzes Wesen erschüttert, seine gesamte Vergangenheit.
Am
nächsten Morgen kehrte er zurück. Er warf sich zu Füßen Buddhas. Buddha
fragte ihn erneut: "Was nun? Auch dies ist eine Art, etwas zu sagen, das
nicht mit Sprache ausgedrückt werden kann. Wenn du kommst und meine
Füße berührst, sagst du etwas, das nicht auf gewöhnliche Weise gesagt
werden kann, für das Worte zu eingeschränkt sind; es kann nicht von
ihnen erfasst werden." Buddha sagte: "Siehe, Ananda, dieser Mann ist
wieder hier, er sagt etwas. Dies ist ein Mann tiefempfundener
Emotionen."
Der
Mann sah Buddha an und sagte: "Vergib mir für das, was ich gestern
getan habe." Buddha antwortete: "Vergeben? Aber ich bin nicht derselbe
Mann, dem du das angetan hast. Der Ganges fließt immer weiter, es wird
nie mehr derselbe Ganges sein. Jeder Mensch ist ein Fluss. Der Mann, den
du bespuckt hast, ist nicht mehr hier. Ich sehe nur so aus wie er, aber
ich bin nicht derselbe. Vieles ist in diesen vierundzwanzig Stunden
geschehen! So viel Wasser ist den Fluss hinab geflossen. Daher kann ich
dir nicht vergeben, denn ich hege keinen Groll gegen dich.
"Und
auch du bist neu. Ich kann erkennen, dass du nicht derselbe Mann bist,
der gestern da war. Denn dieser Mann war wütend und spuckte, wohingegen
du dich zu meinen Füßen verbeugst und meine Füße berührst. Wie kannst du
da derselbe Mann sein? Du bist nicht derselbe Mann, also lass' uns die
Sache vergessen. Die beiden Menschen, derjenige der spuckte und
derjenige den dieser anspuckte, beide sind nicht mehr. Komm' näher.
Lass' uns über etwas anderes reden."
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